In der vorindustriellen Zeit verbrannte man verdĂ€chtige, oft fremdlĂ€ndische Schriften und Bilder. In den 60er Jahren brannten die Schallplatten der Beatles. Harry-Potter-BĂÂŒcher brannten und wurden aus Schulbibliotheken entfernt, weil sie angeblich die Kinder verfĂÂŒhren. Nun dies: Ein „AktionsbĂÂŒndnis“ will in Stuttgart einen Container aufstellen, um dort sogenannte Killerspiele zu sammeln und zu vernichten. Angeblich zum Wohle der Jugendlichen …
Ich kann verstehen, dass Angehörige der Todesopfer von Winnenden trauern und leiden. Hysterie und BilderstĂÂŒrmerei helfen jedoch keinem Jugendlichen und retten kein einziges potentielles Opfer vor dem gewaltsamen Tod. Niemand wird plötzlich ĂÂŒber Nacht zum Killer, nur weil er das falsche Spiel gespielt, den falschen Film gesehen, die falsche Schallplatte gehört oder das falsche Buch gelesen hat. Solche Tragödien haben immer eine Vorgeschichte, und die ist immer vielschichtig. Einem Spiele-Genre daran die Schuld zu geben wird dieser Thematik nicht gerecht. Hexenjagd auf sogenannte Killerspiele weiterlesen