Wenn man von einem Infekt flachgelegt wird, und krank auf dem heimischen Sofa vor sich hin duselt, hat man SpaĂĆž. All die Callcenter-Anrufe, die einem sonst tagsĂÂŒber peripher am Allerwertesten vorbeigehen, reiĂĆžen einen aus dem Ă€rztlich verordneten DĂ€mmerzustand: „Guten Tag, *nuschel* *krks* Kundenbindung, spreche ich mit …?“ –
Das nervt. Besonders, wenn man sich dann mit Leuten rumschlagen darf, bei denen man nie Kunde war. Meistens lautet bei denen die Ausrede: „Vermutlich haben sie an einem Gewinnspiel teilgenommen oder irgendwo online bestellt.“ – Die Quelle, aus der meine Daten angeblich stammen, nennen solche Anrufer selbst auf drĂ€ngende Nachfragen nie.
Dreist ist es aber auch, wenn man von jemandem belÀstigt wird, zu dem man die GeschÀftsbeziehungen vor langer Zeit abgebrochen hat. Einer der Anrufe, die mich diese Tage störten, kam im Auftrag der deutschen Telekom.
- „Moment“, meinte ich, „bei Ihnen sind wir doch schon lange nicht mehr Kunden!“
- „Darum geht es ja gerade!“
- „Und auf was fĂÂŒr einer Grundlage rufen Sie mich dann an?“
- „Sie haben uns mal Ihr EinverstĂ€ndnis dazu erteilt.“
- „Das widerufe ich hiermit.“
- „Das geht aber nur schriftlich.“
Die können also am Telefon mit mir anstellen, was sie wollen, aber wenn ich was von denen will, muss das schriftlich sein. Ja, sicher, ist klar, nee? Und die Beweislast ist natĂÂŒrlich auch bei mir. Angeblich habe ich zugestimmt. – Wann? Auf welchem Wege? Unter was fĂÂŒr Voraussetzungen? Ich behaupte mal kĂÂŒhn: Gar nicht! Wir waren einst Telekom-Kunden, und das ist schon lange vorbei.
Schriftlich will die Telekom es also haben, dass ich keine Telefonwerbung von denen haben will. OK:
Hiermit verbiete ich der deutschen Telekom, sowie allen anderen Firmen, zu denen ich keine nachgewiesenen, regelmĂ€ĂĆžigen GeschĂ€ftsbeziehungen pflege, meinen Anschluss +49 40 78 79 30 zu Werbezwecken anzurufen.
Lasst es euch gesagt sein, Leute: Eher friert die Hölle zu, als dass mein Mann oder ich aufgrund einer telefonischen Aquise einen Vertrag abschlieĂĆžen. VertrĂ€ge mit uns bedĂÂŒrfen der Schriftform. Ende GelĂ€nde! Und damit keiner bei der Telekom behaupten kann, davon nichts gewusst zu haben, wird der Link auf diesen Beitrag jetzt getwittert. An den Account @Telekom_hilft, weltöffentlich zugestellt. Das ist hoffentlich „schriftlich genug“.