Wochentage berechnen

Die Reisen mögen schöne Träume regen
jedoch nur Liebe zeigt mir Licht

Nein, ich bin nicht unter die Dichter gegangen. Ich habe mich auch an keinen Guru angehängt, der mir seltsame Mantras beibringt. Das da oben ist mein Merksatz für die Berechnung von Wochentagen. Um ihn verwenden zu können, braucht man diese Übersetzungstabelle:

Zahl
Buchstaben
Eselsbrücke Zahl
Buchstaben
Eselsbrücke
1 d, t ein senkrechter Strich 6 j, ch, sch Boah, gleich sechs Buchstaben!
2 n zwei Beine 7 g, k die 7 Geißlein waren Kinder.
3 m drei Beine 8 f, v Gib 8 dass du ‚Vater‘ nicht mit F schreibst!
4 r der vierte Buchstabe von ‚vier‘ 9 b, p Das P ist eine spiegelverkehrte 9. Naja, fast …
5 L römisch: 50 0 s, z [S|Z]ero (VORSICHT! „sch“ ist 6!)

(Die Buchstaben für die Zahlen 0-6 reichen hier aus, aber es ist auch sonst recht praktisch, ein System zum Zahlen-Merken parat zu haben.)

Mein Merksatz hat 12 Worte, für jeden Monat des Jahres eins. Die Anfangsbuchstaben ergeben jeweils eine Zahl Z von 1 bis 6, die ich für meine Rechnung brauche: 1, 4, 3, 6, 1, 4, 6, 2, 5, 0, 3, 5.

Die Formel lautet:

(Tag + Z + (Jahr – 1900) + (Jahr – 1900)/4) % 7

Das „Prozentzeichen“ steht hierbei für den Modulo-Operator, d.h. man muss den Rest ermitteln, der beim Teilen durch 7 übrig bleibt. Bei „(Jahr – 1900)/4“ wird rabiat auf die ganze Zahl abgerundet! Außerdem muss man noch eine Ausnahme beachten: Bei Daten im Januar und Februar muss man von der Jahreszahl 1 abziehen. Das Ergebnis der Berechnung ist der Wochentag. (Montag ist 1, Sonntag ist 7 oder 0)

Man findet die Formel auch anderswo im Netz – nur der Merksatz ist von mir. Verblüffenderweise braucht man keinen Korrekturfaktor für Schaltjahre. Außerdem kann man sich das Rechnen erleichtern, indem man die Modulo-Operation für jeden Zwischenschritt sofort macht, statt riesige Zahlen zusammenzuzählen. Die Formel funktioniert für alle Daten zwischen dem 1. März 1900 und dem 28. Februar 2100.

Test für den 14. April 1963:

Tag: der 14. 14%7 ist Null – also gleich rauswerfen! 0
Z, die Monatszahl: „schöne“: „sch“ steht für „6“ 6
(Jahr-1900): 63. 63 ist durch 7 teilbar: Null! 0
(Jahr – 1900)/4): 63/4 ist 15,75 Nachkommastellen weg! Und 15%7 ist 1 1
Ergebnis: (0 + 6 + 0 + 1 = 7, und 7 % 7 = 0 Mo ist 1, Di ist 2, …, Es war ein Sonntag!

Noch ein Beispiel, diesmal für den 1. Mai 1986:

Tag: der 1. 1%7 ist natürlich 1 1
Z, die Monatszahl: „Träume“: „t“ steht für „1“ 1
(Jahr-1900): 86. 84 ist durch 7 teilbar, Rest ist also 2 2
(Jahr – 1900)/4): 86/4 ist 21,5 Nachkommastellen weg! Und 21%7 ist 0 0
Ergebnis: (1 + 1 + 2 + 0 = 4, und 4 % 7 = 4 Mo ist 1, Di ist 2, …, Es war ein Donnerstag!

Und wenn man Daten vor 1900 oder nach 2100 berechnen will? Dann braucht man eine Jahrhundertkorrektur:

Jahrhundert Korrektur
1. März 1600 – 28. Februar 1700 6
1. März 1700 – 28. Februar 1800 4
1. März 1800 – 28. Februar 1900 2
1. März 1900 – 29. Februar 2000 0
1. März 2000 – 29. Februar 2100 6
1. März 2100 – 29. Februar 2200 4

Wenn man diese Korrektur verwendet, muss man die Hunderter- und Tausenderstellen der Jahreszahl wegwerfen:

Test für den 16. Februar 1871:

Tag: der 16. 16 % 7 = 2 2
Z, die Monatszahl: „Reisen“: „r“ steht für „4“ 4
Jahr: 71 – 1 = 70 (1 abziehen, weil Februar!) 70 % 7 =0 0
K: K für 18xx ist 2 2 % 7 = 2 2
Jahr/4: 70 / 4 = 17,5 Nachkommastellen weg! Und 17%7 ist 3 3
Ergebnis: 2 + 4 + 0 + 2 + 3 = 11, und 11 % 7 =4 Mo ist 1, Di ist 2, …, Es war ein Donnerstag!

Jetzt müsste ich nur noch besser Kopfrechnen können …