Veganes Rührei per Zufall

Komplett durch Zufall hab ich rausgefunden, wie man mit Kichererbsenmehl etwas zubereiten kann, das einem Rührei extrem ähnlich sieht. Geschmacklich liegt es irgendwo zwischen Rührei und Kartoffelpuffer. Dabei bin ich gar keine Veganerin, noch nicht mal Vegetarierin.

Ursprünglich wollte ich im türkischen Gemüseladen eine Falafel-Fertigmischung kaufen, die sie aber nicht hatten. Noch nicht mal Kichererbsenschrot lag im Regal. Also nahm ich Kichererbsenmehl, und dachte mir: Zwiebeln rein, Gewürze dazu, kochend Wasser drauf, wird schon passen. Es passte aber nicht: Die Konsistenz ließ jegliche Struktur vermissen, und es schmeckte einfach nicht nach Kichererbsen. Jacques war nicht zufrieden damit, und ich fragte mich: „Was mache ich jetzt mit einem Kilo Kichererbsenmehl?“

Veganes „Rührei“

Ein paar Tage später hatte ich abends Hunger, es sollte schnell gehen, und ich überlegte, mir aus dem Kichererbsenmehl so etwas wie einen pikanten Pfannkuchen zu machen. Und aus irgendeinem Grund, der mir jetzt nicht mehr einfällt, probierte ich das ohne Ei. Ich war dann relativ erstaunt, dass sich mein „Pfannkuchenteig“ tatsächlich verhielt wie ein solcher. Nur beim Wenden riss mir alles auseinander, was ich aber nicht so tragisch fand. Optisch ähnelte das Ergebnis dann schon im ersten Versuch einem Rührei, und auch geschmacklich war es nicht sehr weit davon entfernt.

Ich machte in den letzten Tagen noch ein paar Tests, diesmal mit abgemessenen Zutaten, und bin einigermaßen zufrieden. Erstens hab ich jetzt einen Verwendungszweck für mein Kichererbsenmehl, und zweitens weiß ich nun, wie ich mir Rührei machen kann, wenn mal kein Ei im Hause ist.

Einfaches Rezept für eine Portion veganes „Rührei“ bzw. „Omelette“ aus Kichererbsenmehl (ohne Soja)

  • 50 g Kichererbsenmehl (ungeröstet)
  • 150 ml Wasser
  • Salz nach Geschmack (bei mir so ca. 1/3 Teelöffel)
  • Gewürze nach persönlichen Vorlieben (hier: viel getrocknetes Schnittlauch)
  • Pflanzenöl zum Braten
Drahtball zum Schütteln von Pfannkuchenteig

Zutaten in einem Schüttelbecher kräftig mixen. Kichererbsenmehl neigt zum Verklumpen, darum am besten einen Shaker mit Schüttelsieb oder einen Drahtball verwenden.

Die Mischung in die heiße, ölige Pfanne geben. Bei großer Hitze so lange in Ruhe stocken lassen, bis die Oberfläche nicht mehr flüssig ist. Dann, je nach Geschick, im Ganzen oder in Stücken gerissen wenden. Eine Antihaft-Beschichtung aus Keramik oder Teflon ist hier hilfreich. Ruhig ein wenig bräunen lassen. Ein paar Röstaromen tun dem Gericht geschmacklich ganz gut.