Am anderen Ende des Regenbogens

In letzter Zeit hatte Liese morgens häufig ruckartig gewürgt. Am Freitag abend tat sie es fast permanent. Gestern, am späten Vormittag, übergab sie sich mehrfach, versuchte aber danach eifrig zu fressen und zu trinken. Ich rief beim Tierarzt an, und bekam von der Sprechstundenhilfe den Rat, ihr einen halben Milliliter Maaloxan einzuflößen, um die Säure in ihrem Kropf und Rachen zu neutralisieren. Das machte ich zweimal, weil sie sich gleich nach dem ersten Mal wieder im großen Schwall übergab. Am nachmittag ging es ihr immer schlechter, und sie hockte zitternd mit gesträubtem Gefieder auf der Stange. Ich überlegte, ob ich sie einschläfern lassen sollte, aber die Fahrt im Taxi wollte ich ihr nicht mehr antun. Statt dessen gab ich ihr ein paar Tropfen Metacam und setzte sie in ihrem Käfig in ein mit Heu ausgelegtes Kästchen. Sie hat die Nacht nicht überlebt.